Mann über Bord
Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer.
Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten.
Jona 1,15
Der Sturm
Wir waren keine zwei Tage unterwegs, da setzte der Sturm ein. Ein richtiger Sturm. Die Segel verabschiedeten sich zuerst. Die Seeleute waren ja gewiss keine Memmen, aber so etwas hatten sie noch nie erlebt. Das Schiff drohte zu zerbrechen. Alle schrien durcheinander.
Und dann fingen sie an zu beten - jeder zu seinem Gott oder zu dem, was er dafür hielt. Ich betete nicht. Ich schlief tief unten im Bauch des Schiffes. Mir war alles egal. Ich wollte nur schlafen.
Alle Mann ans Gebet
Da ließ mich der Kapitän holen. Ich sollte auch mitbeten. Ich fand das absurd. Sie beteten zu irgendwelchen kraftlosen Götzen und toten Amuletten - und ich sollte daneben den HERRN anrufen, vor dem ich auf der Flucht war?
Irgendwann warfen die Seeleute ein Los, um herauszufinden, wer schuld an diesem Sturm war. Und richtig: Das Los traf mich. Die Matrosen wollten alles wissen. Da bekannte ich, dass ich ein Hebräer bin und den HERRN fürchte, der die ganze Welt erschaffen hat, das Meer und das Trockene.
Als sie hörten, dass ich ein Prophet des HERRN war, der SEINEN Auftrag nicht erfüllt, erschraken die Seeleute. Wir waren alle überzeugt: Der HERR wollte mich bestrafen. Sie fragten mich: Was sollen wir denn mit dir machen, damit dieser furchtbare Sturm uns verschont? Ich sagte: Werft mich über Bord, dann hört der Sturm auf.
Ab ins Meer...
Das wollten sie aber nicht. Sie strengten sich noch einmal mit aller Kraft an und stemmten sich in die Ruder, aber sie bekamen das Schiff nicht aus dem Sturm heraus. Der Sturm wurde nur noch wilder.
Da flehten sie meinen HERRN um Verzeihung und taten so, wie ich es ihnen geraten hatte. Sie packten mich an Händen und Füßen und warfen mich über Bord. Ich ging unter. Der Sturm hörte auf.