Das Allerheiligste



Bundeslade Im Allerheiligsten befanden sich zur Zeit Salomos die Bundeslade sowie zwei "Cheruben": 10 m hohe Engelfiguren aus vergoldetem Olivenholz, die zum Heiligen hin blickten und deren Flügel sich in der Mitte berührten. Die Cheruben standen hinter der Bundeslade, in der sich die beiden Tafeln mit den zehn Geboten befanden, die Mose am Sinai erhalten hatte. Die Bundeslade hatte das Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung begleitet: Sie war das Zeichen für die Gegenwart Gottes.

Das Allerheiligste war durch eine Wand aus Zedernholz und einer Tür aus Ölbaumholz abgetrennt; außerdem befand sich vor der Tür noch ein Vorhang.

Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr das Allerheiligste betreten: Am Versöhnungstag (hebr. "Jom Kippur") trat er hinter den Vorhang und sprengte das Blut eines geschlachteten Widders zur Vergebung der Sünden des ganzen Volkes auf die Platte der Bundeslade.

Der Zerstörung des salomonischen Tempels fielen nicht nur die beiden Säulen Boas und Jachin, sondern auch die Bundeslade sowie die Cheruben zum Opfer. Nach dem Wiederaufbau des Tempels im Jahre 520 v.Chr. stand das Allerheiligste deshalb leer.

Den Berichten von Markus, Mätthaus und Lukas zufolge riß der Vorhang vor dem Allerheiligen in der Todesstunde Jesu mitten entzwei. Die Christen deuteten dies so, dass durch Jesu Tod der Zugang zum "Allerheiligsten", zu Gott selbst für alle Menschen offensteht. In der Tradition der reformatorischen Kirchen wird dies durch die bekannte Rede vom "allgemeinen Priestertum" bzw. dem "Priestertum aller Gläubigen" zum Ausdruck gebracht.

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