Lebenslauf
1. Könige 2-11



König Salomo Über das Leben König Salomos sind uns nur wenige feste Daten bekannt: Er herrschte wohl knapp 40 Jahre lang als König in Jerusalem; wahrscheinlich ungefähr von 965 bis 926 vor Christi Geburt. Wann er geboren wurde, geht aus den biblischen Quellen nicht genau hervor: Als er den Thron seines Vaters David bestieg, war er allerdings noch ein junger Mann.

Das Leben König Salomos wird deshalb hier nicht chronologisch, sondern unter den verschiedenen Aspekten seiner schillernden Persönlichkeit dargestellt:




Tanz auf dem Vulkan

Das Reich, das Salomo als junger König zu regieren hatte, war ein ziemlich komplexes Gebilde: Es bestand aus den Reichen Juda und Israel, dem Stadtstaat Jerusalem und den abhängigen Randstaaten Palästinas. Dazu kamen innerhalb der Reiche die verschiedenen Stämme, die jeweils wiederum eigene Interessen hatten: König in Israel zu sein, war kein einfaches Geschäft.

Der Weltmensch

Huldigungen Durch geschickte diplomatische Tätigkeit erhöhte Salomo das Ansehen seines Landes im Ausland beträchtlich. Zu Salomos Diplomatie gehörte auch eine ausgeprägte Hochzeitspolitik: Durch unzählige Heiraten verschwägerte er sich mit vielen der ihn umgebenden Staaten. "Nebenprodukte" dieser Politik waren eine Menge Frauen, die als Gattinnen Salomos an dessen Hof kamen. Salomos Charme muss wohl ziemlich überwältigend gewesen sein...

Reicher als Onkel Dagobert...

Sagenhafter Reichtum Die guten Beziehungen nutzte Salomo zu schwunghaftem Handel, der Israel ein kleines "Wirtschaftswunder" und dem Königshaus selbst sagenhaften Reichtum bescherte. Aber nicht nur fremde Handelswaren kamen nach Israel, sondern auch fremde Techniken (z. B., was die Metallbearbeitung, den Übergang zum Quaderbau und die Aufnahme der Schiffahrt auf dem Roten Meer betrifft).

Das salomonische Urteil Salomo schaffte es, Israel gleichberechtigt in die Reihe der altorientalischen Königreiche zu stellen und damit auch ein Stück Verantwortung in der damligen Weltpolitik wahrzunehmen.

Dichter und Denker

Ansehen verschaffte Salomo auch seine vielgerühmte Weisheit. Denn Salomo galt nicht nur als Mäzen der Liebeslieder, sondern sammelte ganze Literaturgattungen um sich (heute als die biblischen Bücher "Sprüche", "Prediger" und "Hoheslied" greifbar; außerbiblisch werden ihm die "Oden Salomonis" sowie eine eigene Sammlung von Psalmen zugeschrieben), wobei die Spruchweisheit sicher den Ehrenplatz einnimmt.

Friedefürst und Baulöwe

Im Gegensatz zu seinem Vater David sind uns von Salomo auch keine Kriegszüge berichtet: Unter seine Regierung herrschte Frieden. Salomo regierte nicht aggresiv, sondern defensiv: Er baute die Verteidungsanlagen des Landes aus.

Bau des Tempels Insgesamt war Salomo ein richtiger "Baulöwe": Unter seiner Herrschaft entstanden in Jerusalem ein neuer königlicher Palast sowie das Bauwerk, das die "Stadt Davids" für immer entscheidend prägen sollte: Salomo baute für Gott einen Tempel.

Die vielen Bautätigkeiten Salomos forderten viele Arbeiter: Nicht jeder freute sich an den riesigen Bauwerken; viele stöhnten unter den harten und langen Frondiensten, die sie für ihren König zu leisten hatten. Dazu kamen die Steuern, da das luxuriöse Hofleben viel Geld verschlang. Konnte Salomo selbst noch das Reich zusammenhalten, so trugen doch diese Probleme dazu bei, dass das Reich mit seinem Tod ungefähr im Jahre 926 vor Christus sich in Nord- und Südreich teilte.

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